WAS IST ALCHEMIE?
Zaubertränke, Mixturen, Salben, Pillen und vieles mehr – Alchemie ist die Lehre von den Eigenschaften der Stoffe und ihren Reaktionen. Sie kann sowohl mundan als auch als übernatürliche Aetherwissenschaft praktiziert werden. Hier kommen zahlreiche Fläschchen, Flüssigkeiten, Pulver und brodelnde Glaskolben zum Einsatz. Es werden Krafttränke, Heiltränke, Liebestränke, Gifte und vieles mehr gebraut. Suchtstoffe, Glücklichmacher oder einfach nur Medizin – scheinbar ist alles möglich. Doch Vorsicht: So manch einer erstickte an den Dämpfen seiner eigenen Mixturen oder wurde in seinem ausgebrannten Labor aufgefunden. Diese uralte Wissenschaft ist gefährlich, und viele hat sie durch Unachtsamkeit dahingerafft.
REZEPTUREN: DAS WISSEN DER ALCHEMISTEN
Das Wissen eines Alchemisten wird unter anderem durch die Anzahl der Rezepturen (Fähigkeiten) bestimmt, die er durch Erfahrungspunkte (EP) erlernen kann. Diese Rezepturen können von verschiedenen Alchemisten sehr unterschiedlich interpretiert, inszeniert und ausgespielt werden, solange die in der Rezeptur beschriebenen Parameter und Synthesevorschriften eingehalten werden. Ein Charakter darf zu Beginn jedes neuen Spiels für jede Rezeptur, die er beherrscht, ein entsprechendes Endprodukt mit sich führen. Weitere Endprodukte müssen im Spiel hergestellt werden.
PRÄPARATE
Wenn eine Prozedur erfolgreich ausgeführt wird, entsteht ein Endprodukt, auch Präparat genannt. Zur Darstellung der Präparate wie Elixieren, Salben, Tabletten, Pulvern, Dämpfen und weiteren wird eine Standardkomponente für alchemistische Endprodukte benötigt (s. Komponenten). Die jeweiligen Präparate sind nach einer erfolgreichen Herstellung einen Monat lang haltbar. Alchemisten können folgende Präparate herstellen: Pathogene (z. B. Gifte, Krankheiten), Remedien (z. B. Gegengifte, Medizin, Antiviren, Retrovieren), Dopingmittel (z. B. Verstärker, Aufputschmittel), Stimulanzien (z. B. Freudenmacher, Betablocker), Aetherpräparate (spezielle Effekte)
HERSTELLUNGSDAUER
- Die Herstellung avirulenter Präparate dauert je Stufe 10, 20, 30, 40 und 50 Minuten.
- Die Herstellung virulenter Präparate, die sich durch Körperkontakt über Kleidung und Rüstung übertragen, dauert je Stufe 20, 40, 60, 80 und 100 Minuten.
- Die Herstellung virulenter Präparate, die sich durch die Luft übertragen, dauert je Stufe 40, 80, 120, 160 und 200 Minuten.
- Die Herstellung virulenter Präparate, die sich sowohl durch Körperkontakt als auch durch die Luft übertragen, dauert je Stufe 80, 160, 240, 320 und 400 Minuten.
Avirulente Präparate wirken sich nur auf den jeweiligen Konsumenten aus. Virulente Präparate verbreiten ihre Effekte durch Körperkontakt (auch über Kleidung/Rüstung) und/oder über die Luft auf weitere Personen.
WIRKUNGSWEISE: DIREKT UND INDIREKT
Alchemistische Produkte mit direkter Wirkungsweise entfalten ihre Wirkung unmittelbar nach dem Konsum. Produkte mit indirekter Wirkungsweise hingegen wirken zeitverzögert. Ihr Effekt wird erst zu einem späteren Zeitpunkt ausgelöst, nachdem das Produkt konsumiert wurde. Ein Beispiel hierfür wäre ein Zaubertrank, der dem Konsumenten die Fähigkeit verleiht, später einen Windstoß zu entfesseln.
WERKZEUGE DER ALCHEMISTEN (BEISPIELE)
Die Darstellung der jeweiligen Prozeduren kann je nach Charakterkonzept unterschiedlich inszeniert und ausgespielt werden (z. B. Werkzeuge, Abläufe, zusätzliche Komponenten usw.). Fehlgeschlagene Prozeduren müssen vollständig neu vorbereitet und wiederholt werden. Im Spiel dürfen natürlich keine gefährlichen Substanzen verwendet oder hergestellt werden. Achtet bitte bei der Darstellung darauf, dass ihr euch und euer Umfeld nicht gefährdet. Verwendet für Tränke beispielsweise Tee oder Wasser mit etwas Lebensmittelfarbe. Für Pulver kann Traubenzucker verwendet werden und für Pillen eignen sich Bonbons. Es steht jedem Spieler frei, die Produkte zu verzehren oder einfach nur so zu tun und sie anschließend ordnungsgemäß zu entsorgen. Auch gefährliches Werkzeug wie Bunsenbrenner sind nicht notwendig; ein einfaches Stövchen mit LED-Teelicht reicht hierfür völlig aus.
- Alembik (Destillierhelm): Ein Helmaufsatz für einen Destillierkolben.
- Aludel: Ein Gefäß zur Sublimation.
- Athanor: Ein spezieller Ofentyp der Alchemisten.
- Filter: Zur Destillation durch ein Filter.
- Kupelle: Ein Gefäß zur Reinigung und Abtrennung von Edelmetallen aus Legierungen.
- Mörser und Stößel: Ein Reib- oder Mahlwerkzeug.
- Retorte: Ein Destilliergefäß.
- Serpentine: Ein Destilliergefäß mit verbesserter Trennung.
- Pelikan: Ein Destillierapparat (Zirkulationsgefäß) mit zwei doppelt ausgeweiteten Kolben.